Norovirus
Lesezeit 6 min
Lesezeit 6 min
Es beginnt schnell und heftig, ist aber bald wieder vorbei. Eine Infektion mit dem Norovirus verursacht kurz andauernden, aber starken Brechdurchfall. Mediziner bezeichnen die Infektion als Norovirus-Gastroenteritis. Sie verläuft zwar in den meisten Fällen harmlos, für den Betroffenen ist die Erkrankung dennoch äußerst unangenehm.
Inhalt
Noroviren sind – wie es der Name bereits verrät – virale Krankheitserreger. Sie kommen weltweit vor und lösen Infektionen des Magen-Darm-Traktes (Gastroenteritis) aus. Rund 30 % aller nicht bakteriellen Erkrankungen dieser Art bei Kindern und 50 % bei Erwachsenen werden dem Norovirus zugeschrieben. Da der Erreger hoch ansteckend ist, kommt es häufig zu großen Ausbrüchen in Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen oder Altersheimen. Prinzipiell treten das Virus und damit auch die Infektionen ganzjährig auf, jedoch wird eine Häufung der Ausbrüche in den Monaten Oktober bis März beobachtet.
Das rundliche Virus ist dank seiner Struktur resistent gegenüber einer Vielzahl an äußeren Reizen. Das macht es ungemein erfolgreich. Kurze Strecken von einem Wirt zum nächsten, kann es problemlos bewältigen. Verpackt in ein Tröpfchen, etwa bei Erbrechen, ist der Luftweg für das Virus kein Problem. Trifft es nicht gleich auf einen neuen Wirt, ist das kein Todeskriterium. Denn das Norovirus kann an Oberflächen haften. Auf Türklinken, Toilettensitzen, Lichtschaltern, selbst in Speisen, harrt es aus, bis der nächste Wirt in seine Nähe kommt.
Eine Infektion mit dem Norovirus beginnt meist mit heftigem Erbrechen und Durchfall. Die einzig gute Nachricht für Infizierte: Nach spätestens 60 Stunden sollten die Symptome verschwunden sein. Je nach Krankheitsverlauf können weitere Beschwerden auftreten, etwa:
Da es weder Medikamente noch eine Schutzimpfung gegen das Norovirus gibt, besteht die beste Vorbeugung aus gründlichen Hygienemaßnahmen und einem starken Immunsystem. Die körpereigene Abwehr schützt uns nicht nur vor der Entstehung von Krankheiten. Sie ist auch maßgeblich am Verlauf einer Infektion beteiligt.
Rund 80 Prozent unseres Immunsystems sitzen im Darm. Eine intakte Darmflora, die aus unzähligen Darmbakterien besteht, schützt uns also vor schweren Krankheitsverläufen. Stress, ungesunde Ernährung oder auch die Einnahme von Antibiotika können unsere Darmbewohner schwächen.
Ist man anfällig für Infekte, kann die Darmflora mit Hilfe einer Pro- und Präbiotikakur saniert werden. Das funktioniert einerseits mit Hilfe der Ernährung. Probiotische Nahrungsmittel liefern lebende Bakterien. In konzentrierter Menge sind sie auch in dem Probiotikum Darm-Balance Forte enthalten. Es besteht aus einem breiten Bakterienspektrum, das einer Schwäche der Immunabwehr entgegenwirkt. Darm-Ballast hingegen liefert wertvolle Präbiotika, die von den Bakterien als Nahrung benötigt werden. Haben sie ausreichend zu essen, fühlen sich die Bakterien wohl und vermehren sich.
Neben dem körpereigenen Abwehrsystem schützen insbesondere die Isolierung von Infizierten sowie ausreichende Hygienemaßnahmen vor einer Infektion mit Noroviren.
Dazu zählt:
In Gemeinschaftseinrichtungen gilt bei Ausbruch zudem:
Sie besiedeln den Darm und erschweren Erregern die Ausbreitung im Darm schon alleine durch ihre Anwesenheit. Die Darmflora wird in ihrer guten Zusammensetzung gefördert und das Immunsystem gestärkt.
Viren sind auf der Suche nach Wirten. Bei einer Infektion dient der Körper des Menschen oder Tieres als ein solcher. Doch das Norovirus geht noch einen Schritt weiter. Ein Forscherteam von der University of Florida konnte in Versuchen nachweisen, dass sich das Virus auch auf die im Darm lebenden Bakterien stürzt. Das ändert unser bakterielles Mikrobiom, wie die Kleinstlebewesen in Summe genannt werden. Rund ein Viertel der bakteriellen Gene zeigte eine vermehrte oder verminderte Aktivität. Dadurch änderte sich auch die Oberflächenstruktur der Bakterien. Die Forscher vermuten, dass durch die Reaktion der Bakterien der Eintritt der Viren in die menschlichen Zellen erleichtert wird. Die Bindung des Virus an die Darmbakterien kann also die Schwere der Infektion, aber auf die Zusammensetzung unserer Darmflora beeinflussen.
Zusätzlich werden Darm und Darmflora durch die Symptome der Norovirus-Gastroenteritis gereizt. Um das Organ und seine Bewohner nach überstandener Infektion wieder aufzubauen, ist einerseits eine vitamin- und ballaststoffreiche Ernährung empfehlenswert.
Sie liefert den geschwächten Darmbakterien wertvolle Nahrung. Dieser Effekt kann durch die Einnahme des Präbiotikums Darm-Ballast noch verstärkt werden. In Kombination mit dem Probiotikum Darm-Balance Forte kann sich die Darmflora von den Strapazen der Erkrankung erholen.
Hat man den Erreger einmal aufgeschnappt, geht es schnell. Meist infiziert man sich mittels Schmier- oder Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch. Der Ausbruch der Erkrankung folgt innerhalb weniger Stunden. Die Inkubationszeit kann allerdings bis zu 50 Stunden betragen. Sobald man sich mit den Norovirus infiziert hat, ist man auch ansteckend.
Zu diesem Zeitpunkt treten unter Umständen noch keine Symptome auf. Die Gefahr einer Ansteckung besteht bis etwa 48 Stunden nach Abklingen der Beschwerden. In selten Fällen werden Viren noch über einen längeren Zeitraum hinweg mit dem Stuhl ausgeschieden.
Plötzlich auftretendes schwallartiges Erbrechen und starker Durchfall mit beißendem Geruch sind Anzeichen einer Norovirus-Gastroenteritis.
An sich kann eine Norovirus-Infektion gut selbst behandelt werden. Wichtig ist es, den Flüssigkeitsverlust ausreichend auszugleichen. Dennoch schadet es bei Verdacht auf eine Norovirus-Infektion nicht, den Arzt zu informieren, zumal die Krankheit meldepflichtig ist. Betrifft die Infektion Kleinkinder, Schwangere oder ältere Personen sollte umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden. Auch wenn der Durchfall länger als zwei bis drei Tage anhält oder zusätzlich Fieber auftritt, ist der Hausarzt der richtige Ansprechpartner.
Noroviren werden grundsätzlich von bereits Infizierten übertragen. Mit dem Stuhl oder Erbrochenem scheiden sie das Virus aus. Kommen nicht-infizierte Personen mit Resten davon – etwa Stuhlpartikeln oder Tröpfchen von Erbrochenem – in Berührung, gelangt das Virus in den Körper. Noroviren sind hoch ansteckend. Schon zehn bis 100 Viruspartikel reichen aus, um eine Infektion auszulösen. Da das Virus sehr resistent ist, kann es auch zu einer indirekten Übertragung kommen. Das Virus setzt sich an Oberflächen fest und wird dann von Nicht-Infizierten aufgenommen. Selbst in Lebensmitteln oder verunreinigten Gewässern sind Noroviren anzutreffen.
Kleine Kinder und ältere Personen sind besonders von der Norovirus-Gastroenteritis betroffen. Sie sind es auch, denen der Flüssigkeitsverlust besonders zu schaffen macht. Aufgrund der hohen Infektiosität brechen Norovirus-Infektionen häufig in Gemeinschaftseinrichtungen aus und verbreiten sich dort schnell. Auch Krankenhäuser sind davon betroffen. Dort gelten Noroviren als häufigste Erreger so genannter nosokomialer Ausbrüche, also Infektionen, die in Zusammenhang mit medizinischen Maßnahmen entstehen.
Besteht der Verdacht auf eine Norovirus-Infektion kann diese mittels Stuhlprobe, Schnelltest oder PCR-Test nachgewiesen werden.
Es gibt kein Medikament, das direkt gegen Noroviren wirkt. Deshalb werden bei einer Infektion vorrangig die Symptome behandelt. Der Arzt kann Medikamente gegen das Erbrechen und den Durchfall verschreiben. Dabei sollte jedoch stets im Hinterkopf behalten werden, dass sowohl das Erbrechen als auch der Durchfall praktische Schutzmechanismen des Körpers sind. Sie tragen dazu bei, dass der Körper die Viren schnell los wird. Medikamente, die etwa die Darmbeweglichkeit einschränken, sorgen auch dafür, dass die Viren länger im Körper bleiben und haben somit einen negativen Effekt.
Durch den Durchfall verliert der Körper viel Flüssigkeit und Elektrolyte. Dieser Haushalt sollte durch ausreichend Wasser, Suppe und Elektrolytlösungen wieder ausgeglichen werden.
Ja, in Österreich sind ein Gastroenteritis-Ausbruch durch Noroviren und sogar schon der Verdachtsfall meldepflichtig. Ebenso ein Todesfall infolge einer Norovirus-Gastroenteritis. Die Meldung wird vom behandelnden Arzt durchgeführt. Auch in Deutschland müssen der direkte oder indirekte Nachweis einer Norovirus-Infektion gemeldet werden.