Schulbeginn gleich Stressbeginn?

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Ob klein oder schon groß, der Schulbeginn verursacht gerne aus vielerlei Gründen Stress. Der Übergang von den entspannten Ferien in einen strukturierten Tagesablauf ist nicht immer einfach. Hoher Leistungsdruck, neue Klassenkameraden oder Lehrer können gerade zu Beginn eine regelrechte Reizüberflutung darstellen, die uns auf den Magen oder auch Darm schlagen kann.


Mit dem Antritt eines neuen Semesters kommt unsere Zukunft ein Stück näher und Erwartungen werden höher, was durchaus beängstigend sein kann. Doch was verursacht dieser Stress in uns?

Was ist Stress?

Stress ist etwas sehr Ursprüngliches, einst sicherte er sogar unser Überleben. Unser Körper nutzte Adrenalin als Kampf- oder Fluchtmechanismus. Heute müssen wir nicht mehr vor dem Säbelzahntiger flüchten. Stress im Alltag durch Leistungsdruck führt zu Emotionen wie Angst, Reizbarkeit oder Überforderung.


Wir sind schon früh auf der Suche nach Tipps zur Stressreduktion und Bewältigungsmaßnahmen. Die wachsende Nachfrage hat eine ganze Branche entstehen lassen. Stress ist schon Früh ein Lebensbegleiter den wir jedoch nicht unterschätzen sollten.


Was verursacht Stress im Magen-Darm-Bereich?

Durch die Freisetzung von Stresshormonen kann es zu einer Überproduktion von Magensäure kommen, auch die Peristaltik kann beeinflusst werden, und Entzündungen können entstehen. Sodbrennen, Magenkrämpfe, Verstopfung und sogar Durchfall können die Folge sein.


Zudem kann Stress unser Mikrobiom negativ beeinflussen. Wir neigen dazu, im Stress ungesunde Nahrungsmittel zu konsumieren, die uns ein Gefühl von Wohlbefinden suggerieren oder dem Körper schnelle Energie liefern sollen.


Symptome von Stress bei SchülerInnen?

Symptome von Stress können vielfältig sein.


Körperliche Symptome:

  • Kopfschmerzen
  • Schlafstörungen
  • Durchfall oder Verstopfung
  • Müdigkeit
  • Ausschlag oder Hautirritationen
  • Bauchschmerzen
  • Übelkeit oder Appetitlosigkeit

Psychische Symptome:

  • Reizbarkeit oder Zorn
  • Angstzustände
  • Traurigkeit
  • Überforderung
  • Vergesslichkeit

Verhaltensbezogene Symptome:

  • Rückzug
  • Leistungsabbau
  • Plötzliches auffälliges Verhalten im Umgang mit Mitmenschen

Wie verändert Stress unser Mikrobiom?

Für unser Mikrobiom kann langanhaltender Stress negative Auswirkungen haben. Die Vielfalt an Bakterien kann reduziert werden, und unser Immunsystem kann dadurch geschwächt werden.


Stress kann auch die Entstehung des Leaky-Gut-Syndroms begünstigen. Das Leaky-Gut-Syndrom kann die Barrierefunktion des Darms beeinträchtigen, wodurch eine Durchlässigkeit entsteht und Nährstoffe weniger gut aufgenommen werden.


Ebenso kann Stress entzündliche Prozesse im Körper fördern oder die Transitzeit im Magen-Darm-Trakt verlängern, was zu Verdauungsproblemen führen kann.

Auch der Sympathikus, welcher Teil unseres autonomen Nervensystems ist und aktiviert wird, sobald wir Stress verspüren, sollte nicht vergessen werden. Dieser diente besonders in der Vergangenheit als Schutz- und Fluchtmechanismus. Essen wir jedoch unter Stress, kann dies unseren Verdauungsprozess negativ beeinflussen. Verstopfung, Durchfall und Blähungen können die Folgen sein.

Oxidativer Stress durch psychischen Stress

Freie Radikale, die von äußeren Faktoren (Stress, Abgase, UV-Strahlung u.v.m.) kommen, stellen ebenfalls eine Gefahr dar. Ein Überschuss an freien Radikalen kann zu Zellveränderungen führen, die zu Krebs führen können. Doch wie kann oxidativer Stress durch einen Überschuss an freien Radikalen reduziert werden?


Antioxidantien sind der Gegenspieler von oxidativem Stress. Eine besonders gute Quelle dafür sind sekundäre Pflanzenstoffe.


Beispiele:

  • Flavonoide: Vorkommen in Äpfeln, Zwiebeln, Grünkohl, Brokkoli, Beeren und grünem Tee.
  • Carotinoide: Vorkommen in Karotten, Süßkartoffeln, Kürbis, Spinat und Grünkohl.
  • Polyphenole: Vorkommen in roten Trauben, Rotwein, Erdnüssen und Beeren wie Heidelbeeren und Cranberries.
  • Glucosinolate: Reichlich in Kreuzblütlern wie Brokkoli, Rosenkohl, Blumenkohl und Kohl.
  • Phenolsäuren: Vorkommen in Kaffee, Äpfeln, Birnen und Kirschen.
  • Phytoöstrogene: Vorkommen in Sojabohnen, Sojaprodukten, Kichererbsen und anderen Hülsenfrüchten.

Welche Nährstoffe benötigen wir bei erhöhtem Stress?

Bei erhöhtem Stress benötigt der Körper eine erhöhte Zufuhr bestimmter Nährstoffe, um der Belastung gewachsen zu sein.

Dazu zählen:


Wie kann man besser mit Stress umgehen und gibt es Strategien zur Prävention von Stress?

Gerade jetzt sind Achtsamkeit und Selbstfürsorge besonders wichtig. Setze auf besondere „Me-Time“ und tue dir selbst mit einer bewussten Sporteinheit, Meditation oder einem Treffen mit Freunden etwas Gutes.


Oftmals hilft bereits ein Wochenende bewusstem Abstand, um aus einer stressigen Situation herauszukommen.


Gerade Kindern kann man schnell und gut etwas Abstand durch einen Tagesausflug verschaffen. Es ist auch ratsam, die Person oder das Kind nicht auf den Stress anzusprechen, sondern bewusst über andere Dinge zu sprechen.


Es ist zudem wichtig, trotz Unruhe auf regelmäßige und gleichbleibende Schlafenszeiten sowie weitere tägliche Routinen zu achten. Routinierte und vertraute Abläufe schaffen Vertrauen und wühlen nicht unnötig auf.

Kinder lernen durch Beobachtung

Es ist wichtig, selbst ein Vorbild zu sein und mit stressigen Situationen in dieser Vorbildfunktion professionell umzugehen.


Ziele sind zudem sehr wichtig im Leben und treiben uns an. Ohne Ziele und Wünsche könnten wir uns nicht weiterentwickeln. Dennoch sollte man sich vor seinen Kindern nicht unnötig unter Druck durch unmachbare Erwartungen setzen.


Häufige Fragen

Ist es Ratsam meinen Magen-Darm in dieser Zeit zu unterstützen? 

Ja! Je besser unser Mikrobiom gepflegt ist desto Wohler fühlen wir uns und können besser mit Stress umgehen.


Warum schwächt Stress das Immunsystem? 

Stress schwächt das Immunsystem, indem er die Vielfalt des Mikrobioms reduziert. Dadurch wird der Körper anfälliger für Infektionen und Krankheiten.


Kann ein geschwächtes Mikrobiom wieder gestärkt werden? 

Ja! Dein Mikrobiom kann durch einen aktiven Lebensstil, eine ausgewogene Ernährung und ein Probiotikum unterstützt werden.