Astaxanthin
Lesezeit 3 min
Lesezeit 3 min
Astaxanthin ist ein Carotinoid (fettlösliches Pigment), das in Pflanzen vorkommt, aber durch die Nahrung auch von Meerestieren und von Vögeln aufgenommen wird. Das für die Nahrungsergänzung von Menschen zugelassene Astaxanthin kann daher aus Algen, Fischen und Krustentieren gewonnen werden. Zu finden ist der Inhaltsstoff entweder in seiner Reinform oder mit anderen Inhaltsstoffen hauptsächlich in Kapselform. Astaxanthin fungiert dabei als sogenanntes Antioxidans. Dieses kann Zellschäden, die durch reaktive Sauerstoffteilchen oder UV-Licht entstehen, vorbeugen. Das mindert den „oxidativen Stress“ und damit auch die vorzeitige Hautalterung.
Das Wort Astaxanthin setzt sich aus den beiden griechischen Begriffen für „Hummer“ und „gelblich“ zusammen. Daraus geht hervor, dass es sich bei Astaxanthin um einen Farbstoff handelt, der vermehrt in Krustentieren vorzufinden ist. Es ist ein rot-violettes Carotinoid, das vor allem in Grünalgen produziert und von Fisch und Meerestieren über die Nahrung aufgenommen wird. Das Astaxanthin ist tatsächlich für die rote Farbe von Krebsen verantwortlich.
Astaxanthin kann die Haut vor dem durch UV-Strahlen ausgelösten Stress schützen, weil es antioxidativ und absorbierend (nimmt freie Radikale auf) wirkt. In dieser Funktion arbeitet es sogar wesentlich stärker als Vitamin E. Das bedeutet, dass oral eingenommenes Astaxanthin die Schutzwirkung von Sonnenschutzmitteln ergänzen kann. Auch über die UV-Strahlen hinaus kann der Inhaltsstoff vor Zellschäden schützen.
Astaxanthin ist in seinem Aufbau anderen Carotinoiden sehr ähnlich. Anders jedoch als der bekannteste Vertreter dieser Pigment-Gruppe, das Beta-Carotin (Provitamin A, eine Vorstufe von Vitamin A), kann es nicht vom Körper in Vitamin A umgewandelt werden. Dennoch wird Astaxanthin eine antioxidative Wirkung nachgesagt. Das bedeutet, dass es Zellschäden, die hauptsächlich durch UV-Strahlung entstehen, vorbeugen und den Hautalterungsprozess verlangsamen kann. Einige Studien weisen darauf hin, dass Carotinoid auch die Zahl schwerer Zellschäden, die mitunter zu Krebserkrankungen führen könnten, senken kann.
Neben den positiven Effekten für die Haut verfügt Astaxanthin auch über die Fähigkeit, die Freisetzung einiger Entzündungsbotenstoffe zu verhindern. Dabei wirkt es ähnlich wie Kortison oder antiallergische Inhaltsstoffe, allerdings nicht in demselben Ausmaß. Das macht die Einnahme von Astaxanthin-tragenden Nahrungsergänzungsmittel beispielsweise für Asthmatiker interessant.
In einer Studie an Mäusen konnte festgestellt werden, dass Astaxanthin den oxidativen Stress (= Stoffwechsellage, die zu Schäden von Zellen oder deren Funktionen führt) bei Typ-2-Diabetikern vermindert: Dieser oxidative Stress entsteht durch den erhöhten Blutzuckerspiegel in der Bauchspeicheldrüse, die ja für die Insulinausschüttung zuständig ist. Die Zellschädigung führt in weiterer Folge zu Nierenfunktionsstörungen.
Astaxanthin hat bei Tierversuchen auch positive Effekte auf das Herz-Kreislauf-System gezeigt. Einerseits wirkt der Inhaltsstoff blutdrucksenkend, weil er die Fähigkeit besitzt, die Blutgefäße zu erweitern. Andererseits dürfte Astaxanthin auch dem allmählichen Umbau des Herzens, der mit verschiedenen Krankheiten wie Bluthochdruck einhergeht und weitere Funktionseinschränkungen bedingt, verlangsamen.
Neben dem Schutz der Haut vor UV-Strahlung, hat Astaxanthin auch eine vorbeugende Wirkung gegen UV-Schäden am Auge. Außerdem sorgt es für eine schnellere Regeneration von Skelettmuskeln nach dem Training. Es verbessert die Spermienqualität und ermöglicht eine umfangreichere Regeneration des Gehirns nach Schlaganfällen.
Leider ist die Studienlage am Menschen noch sehr dünn. Die meisten positiven Effekte von Astaxanthin wurden vorerst nur in Tierversuchen belegt. Diese Ergebnisse können, müssen aber beim Menschen nicht ebenfalls eintreten. Aufgrund mangelnder Studien ist Astaxanthin als Nahrungsergänzungsmittel, nicht aber als Arzneimittel zugelassen.
Astaxanthin ist wie andere Carotinoide schwer wasser- aber sehr gut fettlöslich. Daher ist die Aufnahme im Darm schlecht, sie kann aber durch Kombination mit einer fetthaltigen Mahlzeit verbessert werden. Nach der Einnahme wird es ähnlich wie bei Cholesterin und Fetten in kleinen Fetttröpfchen im Blut vom Darm in die Leber transportiert, wo es mithilfe unterschiedlicher Enzyme verstoffwechselt wird. Über die Galle werden schließlich die Abbauprodukte mit dem Stuhl ausgeschieden.
Seine Wirkung wird als antioxidativ, zellschützend und -regenerierend sowie entzündungshemmend beschrieben. Es kann Haut und Augen vor UV-Strahlung schützen und sich positiv auf den Blutdruck auswirken.
In purer Form sollte die Tagesration von Astaxanthin auf 8 mg beschränkt werden. Da Astaxanthin sowohl allein als auch in Kombination mit anderen Inhaltsstoffen meist in Kapselform dargereicht wird, sollte man sich die Menge individuell errechnen oder besser noch einen Arzt konsultieren. Im Normalfall ist diese Menge mit ein bis zwei Kapseln täglich erreicht.
Es sind keine Nebenwirkungen bei der Einnahme von Astaxanthin als Supplement bekannt, allerdings ist die Studienlage (vor allem zu Langzeitentwicklungen) noch sehr dünn. Vorsicht ist geboten, falls eine Krustentier-Allergie vorliegt! Dann muss auf jeden Fall genau darauf geachtet werden, ob Astaxanthin aus Algen oder Krustentieren gewonnen wurde, da im letzteren Fall Spuren von Krustentieren enthalten sein könnten, die eventuell zu einer allergischen Reaktion führen.
Neueste Beiträge