Aloe Vera
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Den meisten Menschen ist Aloe Vera ein Begriff als dekorative und leicht zu haltende Zimmerpflanze. Sie genießt einen guten Ruf als Heilpflanze bei Hautverletzungen und auch als Pflege- und Kosmetikzusatz findet sie häufig Einsatz. Seit Jahrhunderten ist Aloe Vera auch ein wichtiger Bestandteil in der ayurvedischen Medizin und wird zur Bekämpfung von Darm- und Verdauungsproblemen eingesetzt.
Inhalt
Aloe Vera ist die Bezeichnung einer meist stammlosen oder sehr kurzstämmigen Wüstenpflanze. Sie gehört zur Gattung der Aloen und dürfte ursprünglich auf der arabischen Halbinsel heimisch gewesen sein. Mittlerweile wird sie in fast allen tropischen und subtropischen Gebieten kultiviert.
Eingebürgert wurde sie von Indien bis in den Mittelmeerraum, von den Kanaren bis nach Mexiko. Der Name bedeutet auf Deutsch „echte Aloe“, wobei sich der arabische Begriff „Aloe“ selbst auf den Geschmack bezieht und so viel wie „bitter“ heißt. Die Aloe Vera kann aber weit mehr, als nur unser Wohnzimmer dekorativ aufzuwerten. Als Hausmittel gegen Darmprobleme greift sie uns auch medizinisch unter die Arme.
Die echte Aloe, also die „Aloe Vera“, ist nur eine von über 300 Arten, die zur Gattung der Aloen zählen. Da ausschließlich der Aloe Vera eine pflegende und heilende Wirkung nachgesagt wird, haben die anderen Arten einzig als Kübel- oder Zimmerpflanze in unseren Breiten Bedeutung.
Die wichtigsten Vertreter sind:
Bis auf die Aloe Vera findet keine Vertreterin der Gruppe den Weg in die (Alternativ-)Medizin oder Kosmetik.
Einige von ihnen sind sogar als giftig für den Menschen zu bewerten und haben daher in diesem Zusammenhang keine weitere Bedeutung. Allen gemein ist die Fähigkeit, Wasser in den Blättern zu speichern und ihr immergrünes Erscheinungsbild.
Die echte Aloe hat schon vor vielen Jahren Einzug in die Kosmetik und Hautpflege gehalten. Sie spendet Feuchtigkeit und kühlt, wodurch man sie häufig in Präparaten gegen Verbrennungen, Sonnenbrände oder Hautreizungen findet. Außerdem sagt man ihr eine antiseptische und entzündungshemmende Wirkung nach.
Doch die Aloe-Vera-Pflanze eignet sich nicht nur für die äußerliche Anwendung. Sie enthält Amino- und Fettsäuren, Anthrachinone (abführende, pflanzliche Inhaltsstoffe), Enzyme, Mineralstoffe und Vitamine. Besonders der Inhaltsstoff Acemannan gilt in der ayurvedischen Medizin als ein wirkungsvolles Heilmittel: Dieses Polysaccharid (= Mehrfachzucker) ist der Grundstoff vieler unserer Zellen wie der Haut, der Gefäßwände, der Sehnen, Gelenke, Knorpel und Bänder. Außerdem bildet es die Basis unserer Knochen. Weiter unten gehen wir noch genauer auf den Inhaltsstoff Acemannan ein.
Auch als regenerierend, kräftigend, reinigend und schmerzlindernd wird die Wirkung der Aloe-Vera-Pflanze bezeichnet. Über die oberflächliche Hautpflege hinaus findet das Gel der Pflanze Einzug in die ayurvedische Medizin bei Immunschwäche, Entzündungen, Allergien, Nieren- und Leberbeschwerden. Auch in unseren Breiten wird sie bereits als Hausmittel gegen Pilzinfektionen unterschiedlicher Arten verwendet.
Die Einnahme der Pflanzenextrakte kann sich positiv auf den gesamten Verdauungstrakt auswirken. Selbst wenn es noch keine wissenschaftlichen Belege gibt, vertrauen Alternativmediziner seit Jahrzehnten auf die Wirkung von Aloe Vera auf den Magen-Darm-Trakt. Bei Verstopfung oder Pilzen im Darm kann Aloe Vera regulativ und reinigend wirken. Zur Unterstützung bei der Candida-Behandlung und zur Stärkung des Immunsystems eignen sich zum Beispiel Kapseln, die nach der traditionellen thailändischen Methode gewonnen werden.
In den Blättern der Pflanze wurden bisher mehr als 200 verschiedene Inhaltsstoffe nachgewiesen. Die für den menschlichen Körper gewinnbringendsten sind:
Vitamine und Mineralstoffe
Die Pflanze selbst besteht allerdings zu 99 Prozent aus Wasser, weshalb all die wertvollen Inhaltsstoffe nur in geringen Mengen extrahiert werden können. Der hohe Flüssigkeitsanteil wiederum ist für die kühlende und feuchtigkeitsspendende Wirkung verantwortlich.
Acemannan ist ein Wirkstoff, der in allen Zellmembranen des Körpers eingelagert wird und daher positive Auswirkungen auf Darm, Gelenke, Knorpel, Bänder und Sehnen haben soll. Darüber hinaus werden genau diesem Acemannan die immunstärkenden Eigenschaften nachgesagt.
Das heißt, dem Acemannan verdanken wir die Anwendungsmöglichkeit bei Verdauungsstörungen und Pilzerkrankungen. Der Inhaltsstoff macht die Aloe Vera auch zu einem beliebten Hausmittel für die Darmgesundheit.
Vitamin A, C und E, einige B-Vitamine sowie Mineralstoffe und Spurenelemente (Chrom, Eisen, Natrium, Kalium, Calcium, Kupfer, Magnesium, Mangan, Zink) wurden in den Aloe-Vera-Blättern nachgewiesen. Diese können ebenfalls das Immunsystem und die Darmgesundheit positiv beeinflussen.
Die Wirkung der enthaltenen Hydroxyanthracen-Verbindungen, insbesondere von Aloin, machte die Aloe-Vera-Pflanze in früheren Zeiten als Abführmittel beliebt. Hier ist allerdings Achtung geboten. Aufgrund von gesundheitliche Bedenken müssen nämlich Aloe-Vera-Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel aloinfrei sein. Da die Anthrachinone hauptsächlich in der Blattrinde zu finden sind, sind sie in Produkten, die aus dem Blatt-Gel der Pflanze gewonnen wurden, nicht enthalten.
Oxidasen und Amylasen sind Enzyme, die den Zellstoffwechsel und die Zellhomöostase, als die Aufrechterhaltung konstanter Verhältnisse, fördern. Jedes Enzym koordiniert dabei bestimmte Aufgaben bzw. Reaktionen in der Zelle. Jene Enzyme, die in der Aloe-Vera-Pflanze enthalten sind, spielen eine Rolle bei der Verdauung und Aufnahme der Makronährstoffe sowie bei der Beseitigung von freien Radikalen.
Die Einnahme-Empfehlungen sind je nach Aloe-Vera-Produkt und gewünschter Wirkung unterschiedlich. In der Regel wird eine mehrmalige Zufuhr von jeweils 15-20 mg empfohlen.
Vor der Einnahme von Aloe Vera Präparaten sollte vom Arzt die Unbedenklichkeit festgestellt werden. Abzuraten ist davon im Fall eines Darmverschlusses, bei akut-entzündlichen Prozessen des Darms (beispielsweise bei Morbus Crohn oder einer Blinddarmentzündung) sowie bei Bauchschmerzen unbekannten Ursprungs. Aloe Vera wird nicht für Kinder unter zwölf Jahren empfohlen, ebenso wenig während der Schwangerschaft und der Stillzeit.
Abführende Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel sollten ohne ärztliche Überwachung nicht länger als maximal zwei Wochen durchgehend eingenommen werden.
Eine längere Einnahme kann zur Darmträgheit führen. Aloe-Präparate sollten nur dann eingesetzt werden, wenn durch eine Umstellung der Ernährung keine Wirkung erzielt werden konnte. Eine Behandlung mit Aloe Vera kann zu einer harmlosen Rotfärbung des Urins führen.
In Kapsel- oder Saftform wird Aloe Vera oral eingenommen, um die Darmgesundheit und das Immunsystem zu fördern. Die Inhaltsstoffe der Aloe Vera Pflanze eignen sich auch zur äußeren Hautpflege und -regeneration nach Verbrennungen, Sonnenbrand und Reizungen.
Die orale Einnahme von Aloe Vera Kapseln fördert und unterstützt die Verdauung und wirkt so positiv auf den Magen-Darm-Trakt. Auch sagt man den Präparaten eine Stärkung des Immunsystems nach. Die Kapseln können entgiftend wirken und verfeinern angeblich das Hautbild.
Frisch gewonnenes Aloe-Vera-Gel kann direkt auf die Haut aufgetragen werden.
Aloe Vera kann die Darmgesundheit fördern, indem es als Unterstützung in der Behandlung einer Candida-Pilzinfektion eingesetzt wird. Auch auf das Immunsystem kann Aloe Vera positive wirken und hilft somit bei der Abwehr unterschiedlicher Erkrankungen.
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