Zink
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Im folgenden Artikel stellt sich das vielerorts unterschätzte Spurenelement vor, spricht darüber, welch vielfältige Wirkung es auf deinen Körper sowie Gehirn hat, erzählt exklusiv von seiner Schlüsselrolle in menschlichen Stoffwechselprozessen und warum deshalb seinzweiter Vorname “Klein, aber oho!” ist. Außerdem gibt der Mineralstoff Auskunft über den körpereigenen Zink-Speicher, was passiert, wenn dieser leer ist und und wie einem Zinkmangel gekonnt vorgebeugt wird.
Zink. Chemisches Element. Ordnungszahl 30. Übergangsmetall? Moment. Sind wir hier nicht bei “Experimentierkasten: Chemielabor”? Nein? Verzeihung – falsche Naturwissenschaft. Wenn du Zeit hast, komm doch aber trotzdem noch kurz mit in die Biologie. Du wirst staunen, welch lebensnotwendige Spuren das Element in deinem Körper hinterlässt.
Inhalt
Für die Namensbedeutung von Zink musst du in die Zeit zurück, in der das Althochdeutsch, die älteste schriftlich überlieferte Sprachform des Deutschen, die etwa zwischen 750 und 1050 verwendet wurde, in war. Damals bezeichnete das Wort “zinko” eine Zacke oder Spitze.Ausschlaggebend für den heute bekannten Namen des bläulich-weißen, unedlen Metalls warschließlich die Tatsache, dass flüssiges Zink zackenförmig erstarrt.
Fernab seiner Verwendung als Korrosionsschutz von Eisen- und Stahlprodukten, zählt Zink inder Naturwissenschaft der Biologie zu einem lebensnotwendigen Spurenelement für den menschlichen Organismus. Name ist Programm: Es kommt tatsächlich nur in sehr geringen Mengen im Körper vor. Doch diese minimalen Spuren haben eine größere Wirkung als vermutet. Mehr dazu zu fortgeschrittener Stunde und Kapitel.
Das silbrige Metall ist ein Multitalent und scheint nahezu ruhelos in seiner Tätigkeit zu sein. Diese Vermutung wirst du heftig nickend und zu einhundert Prozent bestätigen, sobald du mit der nachfolgenden Liste der Zink-Do’s durch bist:
Abruf der kognitiven Fähigkeiten
Brichst du die gesamte Palette herunter, kristallisieren sich vier Eckpfeiler heraus, die das Schlagwort “lebensnotwendiges Spurenelement” tragen:
Die wahrlich bedeutendste Rolle wird Zink in den sogenannten Stoffwechselprozessen im menschlichen Körper zuteil; konkret im Zucker-, Fett- und Eiweißstoffwechsel. Zink nimmt allerdings auch eine Schlüsselrolle beim Aufbau deiner Erbsubstanz im Wachstumsprozess und der Enzymproduktion.
Wie du aus der Liste entnehmen kannst, benötigen auch Haut und deren Anhangsgebilde ausreichende Zink-Reserven. Dadurch, dass das Spurenelement fleißig bei der Zellteilung mitmischt, treibt es die Bildung neuer Hautzellen schneller voran, fördert dadurch das Wachstum der Körperhaare und schützt besonders die Wurzeln vor Entzündungen.
Nach Verletzungen oder Operationen “näht” Zink quasi dein Gewebe schnell wieder zusammen. So sorgt es dafür, dass die zerstörten Zellen im Nu wieder auf die Beine kommen und der Heilungsprozess kaum Spuren hinterlässt. Außerdem zeichnet sich der Mineralstoff durch seine antivirale Wirkung aus und verbessert die Struktur deiner Schleimhaut. Viren können sich gleich vom Wirt “Körper” und einem Eindringen verabschieden. Schon Erkältungen wird der Garaus gemacht.Nicht zuletzt hilft die entzündungshemmende Eigenschaft von Zink bei Hauterkrankungen wie Akne, Schuppenflechte oder Neurodermitis sowie bei Infektionen der Magen- und Darmschleimhaut.
Das Gleichgewicht zwischen sauren (H+) und basischen (OH-) Molekülen im Blut ist für den Körper von äußerster Wichtigkeit. Die darin enthaltene Puffersubstanz, das sogenannte Bicarbonat, sorgt dafür, dass ein Überschuss an Säuren neutralisiert und der pH-Wert im Blutkonstant gehalten wird. Zink hilft dem Puffer bei diesem Balanceakt und fungiert als Regulator.
„Die höchste Konzentration von Zink findest du in deinen Haaren, Muskeln, Knochen, Eierstöcken beziehungsweise Prostata und in deiner Bauchspeicheldrüse.“
Was wäre ein lebensnotwendiges Spurenelement, das keine Hilfe bei der Produktion von Neurotransmittern wäre, geschweige denn keine Wirkung auf dein Gehirn hätte? Richtig – nicht lebensnotwendig.
Die sogenannten Botenstoffe deines Nervensystems, besser bekannt unter dem Sammelbegriff der Neurotransmitter oder kurz Transmitter, können nur dann produziert werden, wenn genügend Zink-Spuren im körpereigenen Speicher vorhanden sind. Konkret ist Zink an der Produktion von Serotonin, Dopamin und GABA (zu deutsch: Gamma-Aminobuttersäure) beteiligt. Diese Bande ist im Allgemeinen dafür verantwortlich, dass deine mentale Leistung auf ein konstantes Level gehoben wird, dort auch bleibt und du von mehr Gelassenheit in allen erdenklichen Lebenslagen profitierst; bei einer idealen Zink-Versorgung, versteht sich.
Zink ist weiters maßgeblich an der Produktion von Fettsäuren in deinen Gehirnzellen beteiligt. Durch das Existieren dieser Fettsäuren ist die Funktionalität deines Gehirns überhaupt erst möglich.
Um die im vorigen Kapitel bereits ausführlich angefertigte Liste um einen weiteren Punkt auszubauen, … OK JA. Zink ist zwar lebensnotwendig, aber irgendwann stößt auch ein Multitalent an seine Grenzen. Apropos …!
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt 15 (Männer), 12 (Frauen), 10 (Kinder) undbis zu maximal 5 (Säuglinge) Milligramm Zink pro Tag; idealerweise über die Nahrung.
Beanspruchst du deinen Körper außerordentlich oder durchlebst gerade stressige Zeiten, solltest du darauf achten, auf die empfohlene Tagesdosis noch ein paar Milligramm aufzuschlagen. Dasselbe gilt für Sportler (Zinkverlust über Schweiß), ältere Menschen (Zinkverlust durch Appetitlosigkeit oder unausgewogene Ernährung), Diabetiker, Frauen, die Östrogene einnehmen und Menschen, die regelmäßig Alkohol trinken.
Als Vegetarier oder Veganer musst du ebenfalls auf eine vermehrte Zink-Zufuhr achten, dennüber die pflanzliche Ernährung wird viel Phytinsäure aufgenommen, die mit Zink unlösliche Verbindungen bildet und somit die Auffnahmefähigkeit des Mineralstoffs verringert.
Dein Körper schreibt regelmäßig eine Art Einkaufsliste. Dort steht alles drauf, woran es ihm momentan fehlt. Da er großteils nur durch dich mit den nötigen Stoffen versorgt werden kann, ist er von dir abhängig. Dementsprechend wird er dir die Liste in die Hand drücken. Studiere sie sorgfältig!
Prangt demnach das Wort Zink in großen Lettern vom Papier, kümmere dich unverzüglich um Nachschub. Ignorierst du, dass dein Körper schon einige Zeit nach dem Mineralstoff lechzt, wird dein Zink-Speicher nicht nur leer bleiben, sondern auch alsbald einer Wüste gleichen, in der sich nicht einmal Unkraut niederlassen würde. Das ist der Punkt, an dem du über kurz oder lang ein Problem haben wirst.
Aufgrund seiner Multifunktionalität gehört Zink nämlich zu jenen Stoffen, auf die dein Körper nicht so einfach verzichten kann. Es ist also unabdingbar, seinen Speicherort niemals leer werden zu lassen.
Allgemein entsteht ein Zinkmangel…
Oft kratzt die Ursache eines Zinkmangels lediglich an der Oberfläche. Manchmal musst du allerdings die Schaufel in die Hand nehmen und zu graben beginnen, da viele Ursachen eine Ebene tiefer liegen. Erst, wenn du weißt, was die Mangelerscheinung ausgelöst hat, kannst du dich um eine Lösung kümmern.
Die folgende Liste soll dir einen kleinen Überblick geben, welche Verursacher konkret verantwortlich für einen Zinkmangel sein können:
Zink ist an zahlreichen physiologischen und biochemischen Prozessen in deinem Körper beteiligt. Bleiben die Zink-Speicher leer, wird dein Körper, auf welche Weise auch immer und wie es ihm gerade einfällt, Protest einlegen und dagegen rebellieren:
Zu den Erkrankungen der Haut zählen trockene und schuppende Hautoberflächen, Akne, Ekzeme, Hautpilze, verschiedene entzündliche Erkrankungen mit Rötungen und Pusteln und Probleme bei der Wundheilung. Zu den Erkrankungen der Nägel zählen brüchige oder gesplitterte Nägel, vermehrte Rillenbildung oder weiße Flecken. Zu den Erkrankungen der Haare zählen Haarausfall, vorzeitiges Ergrauen und glanzloses, brüchiges Haar. Zu den Störungen in der Immunabwehr zählen häufiges Auftreten von Schnupfen, Husten oder Halsschmerzen, grippale Infekte und Herpes (Lippenherpes). Zu den Störungen der Sinne zählen vor allem Seh-, Geruchs- und Geschmackssinn. Zu den hormonellen Störungen zählen Auswirkungen auf die Libido, Potenz und Fruchtbarkeit.
Zu den psychischen Erkrankungen zählen unter anderem Konzentrationsschwierigkeiten, Müdigkeit, allgemein abfallende Leistungsfähigkeit, Abgeschlagenheit und Antriebslosigkeit.
„Fehlt Zink, können unzählige körperliche Funktionen eingeschränkt sein“
Die unmittelbare Folge ist eine Schwächung deines gesamten Organismus, insbesondere des Immunsystems. Ade, allgemeines Wohlgefühl!
Möglichkeit 1: Du lässt dein Blut untersuchen und somit den Zinkgehalt darin bestimmen. Möglichkeit 2: Du solltest auftretende Symptome genau beobachten und vor allem ernst nehmen.
Eine übermäßige Zufuhr von Zink kommt sehr selten vor. Allein über die Nahrung kannst du kaum so viel Zink aufnehmen, dass es in deinem Körper zu einer Vergiftung kommt. Selbst wenn der Zink-Spiegel etwas erhöht ist, treten selten Beschwerden auf.
Dein Körper besitzt keine eigene Produktionsstätte von Zink. Vermutlich eine zu komplizierteBauanleitung. Jedenfalls muss das Spurenelement regelmäßig von außen zugeführt werden. Variante ‘über die Nahrung aufnehmen’ ist die gängigste Methode, um deinem Körper regelmäßig die nötige Zink-Spritze verabreichen zu können. Das Spurenelement ist in vielen tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln zu finden und fühlt sich dort auch wie zu Hause. Jedoch weist es beim Verzehr von tierischer Kost eine höhere Bioverfügbarkeit auf – das heißt, dein Körper kann Zink aus tierischen Quellen besser verwerten. Daraus ergibt sich die bereits besprochene Problematik für Vegetarier und Veganer. Aufgrund der in den pflanzlichen Lebensmitteln enthaltenen Phytinsäure, ist das mit dem Zink hier nämlich ein wenig tricky. Die Säure wirkt wie ein Blocker und hemmt die Aufnahme des Spurenelements weitestgehend.
Damit es nicht erst zu Mangelerscheinungen kommt, solltest du regelmäßig eine ausreichende Menge zinkhaltiger Lebensmittel in den Speiseplan aufnehmen:
Du ernährst dich bereits ausgewogen und vitalstoffreich? Perfekt. Somit kann dein Körper zuseinem Wohlwollen immer genügend Zink aus den Lebensmitteln ziehen und seinen Speicher regelmäßig auffüllen. Den Begriff Zinkmangel kannst du somit getrost aus deinem Wortschatz streichen.
Bösewichte gibt es überall. So auch im Zink-Universum. Sogenannte Zinkräuber treiben hier ihr Unwesen. Sie verstecken sich in Nahrungsmittel oder geben sich als Lebensgewohnheiten aus und belasten aktiv das Speichern von Zink oder verhindern gar gänzlich die Aufnahme des Spurenelements.
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